Montag, 17. August 2015

Anmerkungen zur Gemeindevertretersitzung vom 15.7.2015

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Langballig,

auch wenn die letzte Sitzung der Gemeindevertretung am 15.7.2015 schon etwas zurück liegt, möchte ich noch drei Punkte näher erläutern, die im Zeitungsbericht etwas zu kurz kamen:

1. Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes
Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von bis zu 39 Gemeinden im Flensburger Umland, die durch gemeinsame Anstrengungen auf kommunaler Ebene eine Reduzierung des CO2 Ausstoßes erreichen wollen. Alle Gemeinden, die teilnehmen wollen, beschließen hierzu ein Budget, das sie dafür in den nächsten fünf Jahren ausgeben wollen. Das Geld fließt in einen gemeinsamen Topf. In erster Linie sollen davon zwei Mitarbeiter eingestellt werden, über deren Qualifikation und Aufgabenbereich die Gemeinden noch zu entscheiden haben. Im Prinzip sollen sie aber den derzeitigen Energieverbrauch und den damit verbundenen CO2 Ausstoß dokumentieren, Verbesserungsvorschläge erarbeiten und Fördergelder zu deren Umsetzung ausfindig machen. Sie sollen nicht nur die Gemeinden beraten, sondern auch die Bürger mit öffentlichen Veranstaltung und/oder Prospekten über die Einsparmöglichkeiten informieren und zur Umsetzung motivieren. Am Ende soll bei geringeren Kosten mehr CO2 eingespart werden, als wenn jede Gemeinde für sich alleine tätig wird. Letztlich spielt es keine Rolle wo die CO2 Einsparung am Ende erfolgt, sondern dass sie erfolgt. Die Klimaerwärmung macht nicht an den Gemeindegrenzen halt.

2. Event-Plattform am Hafen
Das Bistro "Odin Fischer" am Hafen hat den Bau einer so genannten Event-Plattform beantragt. Gegenüber dem Bistro möchte man den Raum zwischen Brücke und Bootssteg mit einer Plattform überbrücken, auf der dann Darbietungen und vermutlich auch die Bewirtung von Gästen durchgeführt werden sollen. Bereits im Vorfeld zeichnete sich ab, dass die CDU einschließlich Walter Bunn (SPD) dem nicht ohne weiteres zustimmen würde und damit der vom SSW initiierte Antrag keine Mehrheit finden würde. Um der Event-Plattform dennoch eine Chance zu geben, machte es Sinn, dem CDU-Antrag zu folgen, zunächst ein Nutzungskonzept für den gesamten Hafenbereich zu erstellen. So sollen unter anderem die Erweiterungswünsche sämtlicher Geschäftsleute am Hafen gesammelt und deren Durchführbarkeit geprüft werden. So soll eine Besserstellung einzelner Geschäftsbetreiber vermieden werden.

3. Wohnraumentwicklungskonzept
Neubaugebiete ausschließlich für Einfamilien- und Doppelhäuser zu konzipieren entspricht nicht mehr dem tatsächlichen Wohnraumbedarf. Wohnungen für Senioren und Einzelpersonen werden zunehmend nachgefragt. Daher beschloss der Bauausschuss, vor der Festlegung weiterer Baugebiete, ein Wohnraumentwicklungskonzept zu erstellen. Dazu sollte zunächst festgestellt werden, wer in den nächsten Jahren möglicherweise Bauland zu Verfügung stellt, ohne dass der Bürgermeister hier bereits eine Vorauswahl trifft. Grundschulen, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten werden wir auf Dauer nur behalten können, wenn wir den prognostizierten Bevölkerungsrückgang verhindern können. Dazu müssen auch Einzelpersonen, sozial Schwache und Senioren hier eine Wohnung finden können. In den Nachbargemeinden entstehen durchaus interessante Projekte unter dem Motto "gemeinsam statt einsam". Jung & Alt unter einem Dach oder zumindest Tür an Tür. Wo wollen und können wir in Langballig vielleicht ähnliches oder ganz neues realisieren? Beschließen kann man viel, aber natürlich müssen auch die entsprechenden Investoren gefunden werden, die bei der Wahl des Standorts auch eigene Vorstellungen haben. Anstatt dass die Gemeindevertretung nun einen unserer Ausschüsse mit der Ausarbeitung eines solchen Konzeptes beauftragte, präsentierte die CDU-Fraktion ihr eigenes Konzept und beschloss es mithilfe ihres Mehrheitsbeschaffers. Danach sollen Familien in der Oberstraße untergebracht werden, im Gebiet Norderlück Familien und Singles und im Westen des Ortes an der Nordstraße sollen Single- und Sozialwohnungen entstehen und die Senioren untergebracht werden. Auf welcher Grundlage diese Einteilung erfolgte und warum Senioren zum Beispiel nicht auf Norderlück wohnen sollen, konnte keiner erklären. Auch über die Größenordnung und die Anzahl der benötigten Wohnbaukontingente gab es keine Aussage. Auch wenn es in Langballig bisher nicht üblich war, sich über eine langfristige Dorfentwicklung Gedanken zu machen oder sogar darüber zu debattieren, dürfen die Bürgerinnen und Bürger von ihren Vertreten durchaus etwas mehr erwarten. Schade auch, dass die CDU hierbei an einer überparteilichen Zusammenarbeit offenbar kein Interesse hat.

Mit freundlichen Grüßen
Nils Pfeiffer
Aktive BÜRGERLISTE Langballig